Urlaub
Ja auch wir vom Kalen- derblatt machen mal Urlaub, jetzt. Was heißt das für Sie? Auf alle Fälle nicht, dass diese Seite leer bleiben muss. Es gibt keinen etuxx- Monatsboulevard im herkömmlichen Sinne, doch die.tipse erzählt von ihren Erlebnissen. Was bleibt uns in der Rucksack- und Kofferpackeile? Wir steuern doch noch schnell den gewohnten kulinarischen Tipp zu den Erlebnissen von die.tipse bei. Ein Bild sagt doch mehr als 1000 Worte:
Der Gemeinde sind noch die GleitgelgewinnerInnen aus dem Gewinnspiel des letzten Monats bekannt zu geben:
trollibolli@xxx.yy
gintonicilse@xxx.yy
madcat@xxx.yy
Herzliche Glückwunsch und viel Spaß damit. Wir melden uns dann im endlich heißen August zurück.
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Pornokino:
Warum es Schwule gibt, die nur 2 Mal im Jahr Sex haben
von die.tipse
"Ein Wodka auf Eis, bidde!", höre ich mich um 3.00 Uhr über den Tresen der Wunderbar hinweg sagen. Schwupdiwupp wird mir dieser mit einem freundlichen Lächeln serviert - oder hat er mitleidig gegrinst, weil es schon mein 5ter ist? Egal, heute habe ich Großes vor. Ebenso charmant lächle ich also zurück.
Gleich schwinge ich meine heterosexuell getarnten Hüften 2 Türen nach links und gehe ins Pornokino. So klangen noch meine großspurigen Worte nach Beendigung der zufälligen Abendgarderobe. Nachdem ich mich nämlich entschied, besser keine Flirtversuche mehr anzustellen, um nicht ständig verunsichert errötet mit versteinertem Gesicht dazustehen, wenn mal wer mit mir Augenkontakt sucht. Somit folgt ein eremitenhaftes Pornokino-Dasein, mit all seinen Vorzügen und Nachteilen. Denn irgendwo muß ja auch die Geilheit bleiben! Besonders, wenn die Sommerlust dauerhafte 30° grad beträgt und mann das Gefühl hat, die Hand in die Hosentasche stecken zu müssen, um die angehende Erektion zu verbergen.
Mit glimmender Lunte gehe ich nun also aus, um die seit Monaten angesammelten Phantasien endlich einmal praktisch umzusetzen. Also, heute war ich der festen Überzeugung, mit einem Pornokinobesuch diesen horny day ausklingen zu lassen. Irgendwie scheine ich jedoch die Tür knapp verfehlt zu haben, denn ich bin zwei Bars weiter links eingefallen. Nein, heute wird mich mein Mut nicht wieder verlassen, und ich bestelle den 6ten Wodka auf Eis - diesmal doppelt, und tue so, als wäre es ein Einfacher.
Nach diesem Glas muß ich feststellen, daß meine Augen sich schon 10 cm nach Passierung meines Nasenbeines schneiden. Netterweise schützen mich diese auch wie selbständig nachts vor vor zuviel Licht. Das ist heute ja auch egal, schließlich gehe ich ja eh gleich in die immernachtige Lustgrotte, und ein Maulwurf ist ja auch blind wie ein Stein! Wild entschlossen, nun endlich der Hemmung ein Ende zu bereiten verlasse ich die Gesichter und besuche die Körper. Am Eingang schon kommen 2 ganz gruselige Männer heraus. Dann ward es finster.
Ganz unverkrampft lehne ich, unschlüssig, welcher Fuß nun vorne stehen soll, an einer Wand im Flur. Wie in einer Pantomimeshow schleichen wortkarge Silhouetten von Erdlern an mir vorüber. Schüchtern blicke ich nach unten, bis ich mich endlich glaubhaft davon überzeugen kann, daß mangels Licht sicher jeder nix sieht. Das erreicht, kommt der nächste Schritt: Zu verstehen, daß von den Drillings-Bildern, die mir meine Augen als Dankeschön für den leckeren Wodka übermitteln, das mittige das Echte ist. Oh, nun steht ein Schatten vor mir und bewegt sich nicht weiter! Jetzt spricht er mit mir und nennt meinen Namen. Artig antworte ich und versuche mich wie beim Tennis geschickt auf seine Fragenbälle einzustellen. Mit einem Kuß verläßt mich der Schatten wieder, von dem ich wohl nie erfahren werde, wer er ist. Dafür klebt sein Kuß noch eine Weile nachdenklich auf meiner linken Wange.
Um der Atemnot entfliehen zu können, will ich mich nun locker den Flur entlangwuchten. Konzentriert auf das mittige Bild peile ich dieses an und beginne meinen Slalom an den lehnenden Schatten vorbei. Eins, zwei und..., ja, super gemacht, alle drei Menschen volle Kante angerempelt! Das letzte Mal tat sogar richtig weh, weil ich mit meiner rechten Kniescheibe frontal auf seine stieß. Hätte mir nicht der luftraubende Schmerz die Worte verweigert, hätte ich mich auch entschuldigt.
Nun habe ich die Filmvorführungs-Ecke erreicht. Hier zieht die Tragik fast alle Register gleichzeitig. Durch das Flimmerlicht nehme ich das erste Mal wieder visuellen Kontakt mit anderen Lebensformen auf. Dadurch wird mir auch ein hübsches Bild gezeigt: Erdlinge - vermutlich Männer - sitzen dort mit zombiösen Gesichtern und blicken starr und untot auf die Leinwand auf der gerade ein Blondling die Beinchen spreizt während eine haarige Kugel ihn penetrierend nach Regieanweisung lustvoll stöhnt.
Noch mit der Bewältigung dieser Bilder beschäftigt werfe ich mich rasch auf einen der Plätze in der ersten Reihe. Schade auch, besetzt, dann nehme ich eben den nächsten. Scheiße, genau der falsche Platz. Hier kann einen jeder sehen! Links neben mir liegt lasziv ein großer Körper, dessen Gesicht ich mich nicht traue anzugucken. Selbsthypnotisch rede ich mir ein, er sähe aus wie der haarige Hauptdarsteller des Films. Es klappt, Lust kommt in mir auf. Wie einen Marionetten-Arm hieve ich den Meinen auf das Bein meines Kultur-Nachbarn. Nachdem er diese Geste erwidert, indem er mir die Hose öffnet, holen wir uns gegenseitig einen runter. Grad gekommen springe ich auf und verlasse - wie der "Scheißtyp" aus Frauenliteratur - entladen das Etablissement.
Jetzt bin ich wieder voll entschieden, nicht als Pornokino-Eremit zu leben, um doch lieber als Blondine einen Laden zu betreten und zu hoffen, daß mich die richtige haarige Kugel überrollt.
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