Im Juli vor 30 Jahren:
Die 120 Tage von Sodom
Bevor Pier Paolo Pasolini am 2. November 1975 in Ostia (bei Rom) ermordet wurde, drehte er im Sommer vor 30 Jahren den bis heute umstrittenen Film "Die 120 Tage von Sodom" zu Ende.
Die cineastischen 117 Minuten basieren auf Marquis de Sades gleichnamigen Buch. Auch wenn der Film 1944 in Hitlers faschistischer norditalienischen Marionettenrepublik Salò
angesiedelt ist, war es doch ein Kommentar zum von ihm diagnostizirtem Hedonismus der damaligen Zeit, die Pasolini
als apokalyptische Verfallsepoche begreift.  Junge Männer und Frauen werden als Lust- und
Folterobjekt missbraucht und erniedrigt, müssen Scheiße fressen und werden an der Leine
geführt, bevor sie schließlich in einer machtbesessenen Orgie der Mussolini-Nazis zu Tode gequält
werden. "In seinem letzten Film entwirft Pasolini, jenseits spekulativer Intentionen und
ästhetischer Gefälligkeit, eine schockierende Vision menschlicher Machtbesessenheit und
barbarischer Zerstörungslust inmitten hochgeistiger kultureller Verfeinerung."(Filmdienst)
Wegen seiner Darstellung von Folter, Vergewaltigung und Mord gilt der Film als eines der
umstrittensten Filmwerke und ist in vielen Ländern indiziert. Hierzulande ist der Film seit
2003 ungekürzt zu sehen. In Zeiten, in den ein SM-Club vom CSD ausgeschlossen wird (etuxx
berichtete), Folterdramen nicht nur aus den Abu-Ghraib-Gefängnisses nahe Bagdads bekannt
wurden und Coesfelder Soldatentrainigs die Gerichte und die Medien nicht nur einmal
beschäftigten, ist dieser Film immer noch ein interessanter wenn auch heftiger und
radikaler!- Film, um beim Thema Macht ins Streiten zu geraten. Ein Film, "den man gesehen
haben muss, den man aber kein zweites Mal sehen möchte" (Ulrich Gregor).
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Sommerküche:
Zucchinisuppe
Zucchinis gehören zu den so genannten Sommerkürbissen. Dass sie dem Kürbis nicht nur ähnlich, sondern einander eng verwand sind, verrät das Italienische: Zucca heißt Kürbis, Zucchini ist somit die Verkleinerungsform. Es gibt sie in verschiedenen Sorten, am bekanntesten sind wohl die länglichen Grünen. Viel geeigneter zum Füllen sind runde Zucchinis (Bild: Rondinis der Sorte 'Tondo Chiaro di Nizza'). Gelbe Zucchinisorten sind geschmacklich oft etwas intensiver als grüne, aber eher selten auf dem Markt.

Zucchinisuppe à la Reichenow
2
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Zwiebeln
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und
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2
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Knoblauchzehen
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in Würfel schneiden, beides in
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etwas
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Olivenöl
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5 Minuten anbraten
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4
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Zucchinis (kleine bis mittelgroße)
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in Würfel schneiden und zu den bratenden Zwiebeln geben und kurz mitschmoren lassen. Gelbe Zucchinis ergeben eine hellgelbe, grüne eine eher lindgrüne Suppenfarbe. Mit
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Wasser
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bis zur knappen Abdeckung des Schmorguts auffüllen, 5 Minuten köcheln lassen, dabei
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etwas
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Muskatnuss
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hineinreiben, das
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Salz
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nicht vergessen. Den Topf "vom Feuer nehmen",
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250g
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Quark
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und
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150ml
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Sahne
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dazugeben. Alles mit einem Pürierstab sämig mixen.
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1
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Tomate
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und
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1
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Zucchini
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sehr fein würfeln, dazugeben und kurz aufkochen lassen, mit frischen
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Kräutern
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abschmecken. Eine gute Mischung sind etwas Oregano, etwas Thymian und wenig Liebstöckel. Doch wenn der Supermarkt nur Petersilie hat, muss es die auch tun. Wer's mag, kann zum Schluß auch noch
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Pfeffer
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auf die Suppe mahlen. Mit essbaren
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Blüten
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garnieren; im Bild: sehr würzige Kapuzinerkresseblüten.
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Empfehlung: Falls Sie sowohl Suppe als auch Film-Klassiker als Anregung des Kalenderblatts mitnehmen: Erst die Suppe, dann der Film ;-)) Ihr Robert M.
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