Sex mit fremden Männern
von Jens Fisch

Hinterher beschliesse ich, es nie wieder zu tun. Jedenfalls nicht so. Hinterher will ich bloss weg. Weg von den Männern, die ich in einer Kneipe oder im Park aufgerissen habe, mit denen ich nach Hause gegangen bin (wenn es geht zu ihnen), mit denen ich dann Sex hatte. Ich rede mir hinterher ein, ich würde beim nächsten Mal dem Impuls widerstehen, aber ich widerstehe ihm nie.

Im Gegenteil. Seit ich meine, ich müsste mich ändern, wird es mit jedem Tag schlimmer. Zuerst kommt das Gefühl, mir etwas Gutes tun zu müssen, und als nächstes denke ich schon: Sex. Sex mit fremden Männern scheint die einzige Anerkennung zu sein, die ich mir selber geben kann.

Minuten später unter der Dusche bin ich schon im Rausch. Ich habe einen Harten, den ich nicht mal anzufassen brauche. Dann mache ich mich auf in die Kneipe oder den Park, doch der Weg erscheint mir quälend lang, alles stört mich, die U-Bahn, die Leute, und um es auszuhalten, trinke ich ein Bier. Sobald ich irgendwo ankomme, wo andere Schwule sind, überfällt mich Erleichterung, die Geilheit scheint aushaltbar, die Gier scheint wie ein Pferd zu sein, das ich reite, und vielleicht am schönsten ist das Gefühl, dass das Beste noch kommt.

Eine halbe, eine ganze Stunde lang schwebe ich dem Nirvana entgegen, und dann habe ich einen, der es mit mir macht. Jemanden, von dem ich nichts wissen will, am liebsten nicht einmal den Namen. Dann fallen wir nackt aufeinander, und eigentlich schon ab da, ja ab da taucht im Hinterkopf das Gefühl einer Enttäuschung auf. Keineswegs über den Mann in meinem Bett. Ich will nichts als seinen Schwanz, seine Nippel, seinen Mund. Aber die Erlösung, die absolute Belohnung scheint sich plötzlich zurückzuziehen.

Und in meiner Gier treibe ich mich mit Poppers, mit Alk, mit Joints, mit Schreien und brutalen Griffen zurück in die Seligkeit, wo ich vergesse, was ich tue, vergesse, wer ich bin. Ich rede unmögliches Zeug, was auch immer der andere hören will, darin bin ich wirklich gut. Ich will, dass auch er die Zeit vergisst, dass er noch nicht kommt. Und dann, wenn ich mich, und wenn ich ihn, gezwungen habe, zu vergessen, wer wir sind, dann schreie ich. Fast alle kommen dann. Und dann komme ich.

Und dann will ich weg. Am liebsten weg aus meiner Haut. Das Bier und der Rauch und die Chemie schwappen in meinem Körper hoch. Ich sehe mein eigenes Fleisch. Ich finde es abgewetzt und verräuchert. Ich hasse alles. Ich haue ab. Mit irgendeiner Entschuldigung. Ich will nichts wissen von den Gefühlen meiner Gegenüber. Die sollen Fleischpuppen bleiben, keine Bedürfnisse haben ausser dem, sich von mir vor die Tore des Paradieses treiben zu lassen. Auf dem Heimweg besaufe ich mich jedesmal. Und schwöre mir: morgen hörst du auf.

Weil ich mich morgen scheisse fühlen werde wegen der verlorenen Zeit, den kaputten Organen, den Aids-Gefühlen. Ich gefährde meine Gesundheit nicht nur, ich mache sie kaputt. Und eine richtige Zukunft hat die Sache auch nicht. Mit 30 werde ich niemanden mehr finden, der mich mitnimmt. Und Freundschaften ergeben sich daraus ebensowenig, im Gegenteil. Ich werde die Gier nicht los. Ich höre nicht auf. Ich mache es immer wieder. Denn die Aufregung, die Begeisterung, die mich im Augenblick der Entscheidung beflügelt, es heute zu machen - die ist das intensivste Gefühl, das ich kenne. Dagegen sind Liebe, Angst und Depressionen nur flacher Kram.

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mausebär: oh mann, das passt ja wie die faust aufs auge oder eben wie die depression zum mausebär. genauso isses, jens. - wie kommen wir da je wieder raus?!:-((  
albrecht: Hallo Jens, stimmt, gut beschrieben! nach dem motto: je schneller es losgeht, umso schneller ist schluß, wie bei einer sinuskurve, wenn die ganz stark ansteigt, dann sackt sie meist auch steil runter. nur einen punkt seheich anders: man kann das auch noch viel länger als nur bis 30 machen. Mir gefällt gut, wie du einen ziemlich prägnanten Aspekt der schwulen Szene, so wie ich sie kenne, auf den Punkt bringst.  
Byte: Jens, sehr gut geschrieben. Gut auf den Punkt gebracht.  
Stjopa: Ich kenne diese Mischung von Selbsthass und Schuldgefühl aus der Zeit, als ich mir die ersten Male einen runtergeholt hab. Seitdem eigentlich nicht mehr. Ich mag dieses Gefühl des unausweichlichen Rituals beim Sex mit Unbekannten. Kommikation ohne Worte, Übereinstimmung ohne Absprache. Jeder weiss wohin es läuft und doch ist das Ende unbekannt und immer anders (Irrtümer gibt es auch, aber sie sind nicht die Regel). Ich schäme mich nicht meiner unkonntrollierten Ausbrüche, meines Schmutzes, meiner Trivialität. Was gibt es Schöneres als die absolute Entwertung, die ja auch eine Enteignung ist (oder mausebär?).  
Stjopa: Zu erreichen ist das nicht leicht, und nicht ungefährlich. Mir kommt das auch nur alle paar Monate oder noch seltener unter. Ich lass es auch lieber, wenn ich mir zu unsicher bin (meistens). Und was mir viel wichtiger ist, ist Sex mit jemandem, dem ich absolut vertrauen kann. Dem ich noch viel mehr von mir und von meiner Sexualität zumuten kann, vor dem ich wirklich fast ohne Schutz bin. Vielleicht fehlt mir daher die Gier, keine Ahnung. Hab ich mich jetzt zu kryptisch ausgedrückt?  
mausebär: nöö, sogar ziemlich klar. - hm. so klar hab ichs längst nicht, klingt aber einleuchtend.  
hexenbub: wirklich gut geschrieben - aber ändert das irgendwas? änderst du was mit oder bei allem wissen? ich glaube allmählich, ich muss FÜHLEN, dass was nicht stimmt, ganz heftig spüren, dass ich etwas ändern MUSS, dann kann ich damit beginnen. aber das gilt ja auch nur, wenn ich merke, dass da was nicht stimmt für mich. sucht? ablenkung?! fluch! gehen mir schon länger durch den kopf, diese gedanken...  
Stjopa: Wie ist das eigentlich mit dem Sex, den unsere Eltern haben oder hatten. Der gehörte ja zu unserer ersten Sozialisation. Anonymer Sex kam da jedenfalls nicht vor. Kehren die Homos jetzt wieder in den Schoß der Familie zurück (siehe Stedefelds Artikel, zu dem niemand einen Kommentar abgeben will, während sich woanders die Leute den Frust über die andere Seite der Homomedaille aus der Seele schreiben)?  
heinrich: also: ich bin nicht über den sex meiner eltern sozialisiert, sondern allenfalls über den nicht wahrgenommenen sex oder meinethalben bewusste ausblendung ggf. stattgefundener aktionen - mich hat das nie interessiert, was meine eltern treinben oder lassen, mich hat interessiert, dass die ersten hetenzweisamkeiten meiner mitschüler alle so scheisse waren! zwei wochen turteln, zwei wochen täglich telefonieren, zwei wochen alles zusammen, zwei wochen später die nächste treue, unsterbliche liebe - bäh!  
heinrich: das war ja wohl sehr eindrücklich jedes nötige plädoyer gegen einen schoß der familie (igittigitt, 'schoß' erinnert mich immer an '... den schoß aus dem das kroch...')!!! anonymer sex ist übrigens zeitweise sehr nett, wenn nicht so überfrachtet mit heilserwartung und gesellschaftverändernder befreiungstheologie... ich muss doch nicht vom sex im kaufhausklo die überwindung des kapitalismus erwarten, oder muss ich?!  
Sascha B.: Heinrich, Du hast die "Kölner Karnevalshaltung": "Sich wat jönne könne" (sorry, ich kann kein Kölsch)! Die ist ein Emblem von Saturiertheit! Niemand hat "Heilserwartungen" an einen Fick! Aber dem Anderen und sich selbst (im Spiegel) danach noch in die Augen sehen zu können - das ist wichtig! Sonst sind wir ganz schnell wieder "back into the closet". Da rauszukommen hat immer weit mehr bedeutet als "public sex".  
stjopa: "der muttermund ist keine einbahnstrasse" hat mal olle heiner gesagt, und der hatte immer recht  
Heiner: Wer bitte hatte immer recht?  
stjopa: Hurra! Heiner ist auf etuxx wieder auferstanden. Bitte verschwinde nicht wieder so schnell. Greife ein. Bring es auf den Punkt.  
Sascha B.: Sorry, lieber Stjopa: dieser Heiner war leider (nur) ich. Tja: so geht das mit den Identitäten, sobald man sich untreu wird...  
stjopa: Das Zitat ist von Heiner Müller, der leider wirklich schon tot ist. Es ist mir bei dem ganzen regressiven und inzestuösen Zeug was zwischen Homos und auch hier auf etuxx so oft abgeht letztens mal wieder eingefallen.  
Sigmund Freud: Aber die Idee ist von mir!  
heinrich: sascha, ich finde "sich wat jönne könne" (sorry, kann auch kein kölsch) eigentlich richtig jut und gar nicht schlimm: da ist doch genau das möglich, wenn richtig angefangen, was du forderst: sich und dem andern hinterher in die augen schauen können und die kamelle genießen...  
heinrich: und warum es saturiert ist, wenn ich nicht regelmäßig und furchtbar an "public sex" leide und mir irsinnig einen kopf mache, warum das so sein könnte und wie anders, verstehe ich leider nicht. "dumm fickt gut" wäre hier perfekt als "dumm fickt glücklich"! und wieso wir wieder "back into the closet" kommen, wenn... - wenn was eigentlich?? wenn wir nicht mal saturierterweise mit dem zufrieden sein können, was wir bekommen? - kapier ich ebensowenig!  
Sascha B.: Moment, Heinrich: mit "Public Sex" meinen wir offenbar Verschiedenes! Darkroom-, Klappen- und Saunasex ist eben KEIN "Public Sex", sondern Sex im "closet"! Soll heissen: die Selbstgenügsamkeit einer schwulen (Sex-)Subkultur ist NICHT (sehr und mehr) emanzipatorisch. Mit "Public Sex" als Provo-Konzept bin ich einverstanden - allerdings wird dabei Sex zum Mittel der Politik. So etwas wie: "(selbst-)kritisch Ficken" scheint mir alltagstauglicher. Darum ging es mir.  
mausebär: hm. durch n haufen diskussionen zieht sich seit einiger zeit dieser merkwürdige (falsche) unterschied: zwischen den verbiesterten kritikheinis (sascha, mausebär, emokopp), die alles oder nichts wollen und den anderen bspw. ihren geilen klappensex madig machen wollen und eben diesen anderen coolen hedonisten, die genau wissen, dass man auch im hier-und-jetzt spass haben kann, ohne gleich verrat an der linken sache zu begehen. also: das ist doch käse! wir plädieren doch nicht für enthaltsamkeit, sondern für reflexion, und zwar kritische!  
mausebär: auf alle fälle werden wir den verdacht nicht los, dass es vor lauter entspanntheit und einsicht ins machbare und trotzigem "ich will mich aber auch ohne kommunismus amüsieren!" die kritik abhanden kommt. sei locker, ändere dein verhalten im hier-und-jetzt und jammere nicht so viel rum, niemand kann was dafür, wenn du einfach "keine freude mehr hast" (horkheimer) an den surrogaten dieser scheiss gesellschaft.  
mausebär: so scheint das motto der hedonisten-fraktion zu lauten. ich kann mich dem nicht etwa aus correctness-gründen (scheissdrauf!) nicht anschließen, sondern deswegen, weil mir das gegenwärtige amüsement einfach zu wenig, zu freudlos ist.  
kid A: was jens da oben so gut beschrieben hat stellt ja ein auch gerne als klischee benutztes extrem schwulen lebens dar; viel anonymer sex, aber unglücklich. ich lebe mit dem selben ergebnis (unbefriedigt) das andere extrem: lieber keiner, als anonymer sex.da geht´s mir wie dir stjopa, ohne vertrauen machts eh keinen spass. was macht denn das mittelfeld der tucken?  
Mittelfeld: kid A, ganz unextremistisch schließe ich einen Kompromiß zwischen beidem. Und manchmal bin ich damit sogar zufrieden...  
kid A: mit anderen worten du gehst den goldenen mittelweg, wie es sich für ein anständiges mittelfeld gehört. das ist ja auch alles schön und gut, daß bloße verstandesmäßige begreifen das solch ein kompromiss am sinnvollsten wäre, hilft wahrscheinlich weder mir noch jens aus unseren festgefahrenen positionen. das absurde ist ja gerade das ich langsam zum sexverweigerer werde weil ich nicht an typen geraten will die mir so begegnen wie jens das oben beschreibt, und er den sex nicht genießen kann weil er fürchtet daß der andere mehr erwarten könnte. da beißt sich die tunte doch sprichwörtlich in den schwanz  
Sascha B.: Hohe Ansprüche an sich und andere führen also gleichsam zur Selbstkastration? Ich glaube, das stimmt tatsächlich! Kennt jemand den Weg zum nächsten linksautonomen Kloster? Ich würde da wirklich gerne mal hin, nur so zum Schnuppern, für drei bis vier Wochen... (Das ist übrigens ernst gemeint!)  
Stjopa: Du spinnst!  
Sascha B.: Och, Stjopa, das ist jetzt aber nicht sehr einfallsreich. Obwohl Du natürlich in gewisser Weise recht hast . - Prima, ist damit jetzt dieser Diskussionsstrang abgewürgt? Schade eigentlich...  
kid A: nein, so ganz noch nicht. wobei ich ja sagen muß sascha, daß ich deinen beitrag zur selbstkastration ziemlich haarsträubend finde. ich fühle mich bis jetzt jedenfalls körperlich noch ganz unversehrt. vielleicht wolltest du ja an dieser stelle den diskussionsstrang abwürgen? das du die idee mit dem linksautonomen kloster ernst meinst überrascht mich übrigens nicht, ich glaube politische ideale die wirklich eine radikale veränderung der gesellschaft und des einzelnen anstreben haben auch immer so was wie ein heilsversprechen. kurz gesagt: jeder -ismus kann auch eine ersatzreligion sein.  
kid A: wir kommen hier zwar gerade ziemlich vom ursprungsthema ab, aber diese diskussion fängt an mir richtig spass zu machen.  
Sascha B.: Das mit dem "linksautonomen Kloster" war eine ernst gemeinte Provokation, während "Selbstkastration" eher nur provokativ und weniger ernst gemeint war (zumindest nicht im wörtlichen Sinn)... Dass mein Horror nicht ganz von der Hand zu weisen ist, zeigt die "Männergruppen"-Diskussion (oben).  
dudenowa: wenn es "linksautonome" sachen gibt, wie der SPIEGEL und sascha b. behaupten, gibt es dann auch "rechts-" und vielleicht gar "mittelautonome"?  
Sascha B.: "Linksautonom" ist in meinem Verständnis eine politische Spezifizierung einer Selbstdefinition als "Autonomer". Die Verwendung des Begriffs macht historisch Sinn (in Abgrenzung z.B. zu "autonomen Bauernrepubliken" etc.) - und offenbar auch aktuell, da seit einiger Zeit militante Faschos autonomes Selbstverständnis, Taktiken etc. zu adaptieren begonnen haben (Stichwort: "Freie Kameradschaften"). Für den Verfassungsschutz ist "linksautonom" wohl eher so etwas wie eine quasi-soziologische Kategorie.  
theologe: leider kann es aus prinzip kein linksautonomes kloster geben, weil man in einem kloster nicht nur keusch, sondern auch arm und GEHORSAM gegenüber dem abt sein muss. also heteronomie statt autonomie. bestenfalls theonomie, wenn dein wille nicht nur mit dem des abtes, sondern auch noch mit dem gottes freiwillig übereinstimmt. für linksautonome kommen also nur kommunen in frage, und die sind nicht keusch.  
Sascha B.: Den Abt hatte ich vergessen :-) Aber Männerbündelei, Selbstkasteiung, missionarischer Eifer sind ja auch nicht nichts...  
auchgernemönchseinwill: und glaube bloss nicht, dass man im kloster keusch sein kann! schaut euch mal die bilder vom kloster königsmünster an!! da ist ein hammersüsser schnulli dabei! ich würde bei jedem chorgebet ohnmächtig werden, wenn ich  mit dem zusammenleben müsste!
kid A: wunderbar wie gebildet hier alle sind! habe ich doch wieder was dazugelernt. wenn heteronomie also fremdbestimmung heißt und das gegenteil von autonomie ist, was ist denn dann homonomie? oder gibt´s das gar nicht? (wär ja irgendwie schade) ach übrigens, wer sagt denn eigenlich daß es in einem linksautonomen kloster überhaupt einen abt geben muß? vieleicht gibt´s da ja ein dreigestirn (prinz, bauer und jungfrau)  
theologe (gebildet und besserwisserisch): das dreigestirn haben die doch schon im himmel mit vatter, sohn und vögelein  
ratz: tja, ob GEHORSAM wirklich nicht in die autonome linke passt, ist ja noch fraglich. in meinem leben als sm-er hat er jedenfalls seinen platz. aber auch die autonomen hätten ohne orga und disziplin eine bestimmte effektivität nicht erreicht. interessanter fände ich zu diskutieren, wie linker gehorsam und linke hierarchie aussehen müsste.  
umberto: "die" linke auffassung von disziplin und hierarchie gibts eh nicht. steck mal nen stalinisten mit nem individualanarchisten in ein kloster. das wird schlimmer als im "namen der rose".  
auchgernemönchseinwill: lieber verlinkender webmaster! ich meine eigentlich portrait 7. aber so verschieden sind eben die geschmäcker...  
mausebär: meine güte, das war doch eh allen klar.... (hm... mir zumindest ;-)  
stjopa: Wie bitte? Ich glaub ich spinne (mal wieder): was ist mausebär klar?  
Meister Stjopa rät: Wenn schon Kloster, dann mit Sport! Oder? Und Zen Do, schon wegen der besseren Haarschnitte und der Disziplin!  underwatermonks
auchgernemönchseinwill: lieber stopja, klar ist , dass mönch no 7 den etuxx-mönchsschnulli-award gewonnen hat, und nicht mönch no 4. was für eine trophäe wollen wir ihm schicken?????  
linky: er meint den da:  no 7
jussuf, der bartzupfer: ach? ich dachte  den
Sascha B.: Jungs, Ihr guckt zuviel US-Pornos! Nummer Sieben ist eindeutig US-Porno! Ihr könntet ihm eine E-Mail schicken. Aber das wäre super-unfair! Schliesslich hat der Junge noch sein ganzes Leben vor sich - oder doch schon hinter sich?  
auchgernemönchseinwill: vielleicht freut er sich auch und organisiert uns ein linksradikales wochenende in seinem kloster????? (und uups, das mit dem us-porno kommt hin, wenn mans sich bewusst macht... aber der reiz ist trotzdem der, dass ein sauerländischer mönch so gut aussieht, nicht dass er wie´n pornoami aussieht)  
Käthe Katheter: Ich lese jetzt erst diese Diskussion und bin eher am Ausgangstext interessiert als an... worin auch immer gerade die eigentlich spannend sein könnenden Diskussionen immer wieder versanden. Auch wenn ich als gute Tunte schillernd vorgetragende Abschweifungen und den ereifernden Gebrauch ausgeprägten Politvokabulars mit Nachschlagpotenzial gelegentlich zu schätzen weiß. Beim Sex(talk) besinne ich mich dagegen weitestgehend auf simplere Aussagen. Ist das alles unfokusierte Diskussions-Schludrigkeit oder Schutzwall? In diesem Sinne:  
Käthe Katheter: Jens' Text hat zweifelsfrei mit praktisch allen Beschreibungen auch bei mir ins Schwarze getroffen. Allerdings mit einem grundsätzlichen Unterschied. Nicht der "begangene" anonyme Sex an sich hinterlässt bei mir diese Nachgeschmäcker. Auch nicht noch so häufiger und mit noch so vielen gleichzeitig in welchem knöcheltief verdreckten Kellerloch auch immer.  
Käthe Katheter: Unwohle Gedanken kommen mir dann, wenn ich eine Runde Selbstrespekt abgetreten habe: Die Grau- & Warnrotzone Safer Sex, Poppers & Co - verursachte Fehlbeurteilungen des auf mich ausgeübten Attratktivitätsgrades meines Partnes (wörtlich & Persönlichkeit), eingehaltene Anonym-Sexregeln (NICHT ausgelotet zu haben, ob mehr drin ist), und gebrochene (mann unterhält sich DOCH und gerät ins Kreischen, mit wem oder was mann da Körperflüssigkeiten ausgetauscht hat), oder ob der Rundumgriff im gänzlich Dunkeln sich im Nachhinein tatsächlich in jeder Situation so prickelnd war, bzw. dass ich manches lieber hätte sehen sollen, bevor ich es mir in den Mund schiebe.  
Käthe Katheter: Aber hey, in der Dampfsauna gibt es praktische Restlichtquellen und viele Versuche bringen auch rundum geile Erfahrungen. Ich empfände mich als zusätzlich neurotisch, wenn ich diesen mit Gram gegenüberträte. Liegt der radikalere Missmut gegenüber Anonymsex u.U. bei einigen darin begründet, dass er schlicht und einfach in der jeweils ausgeübten Form nicht für denjenigen ist? Ich meine, "die" Hippies waren vom Geist auch weiter als sie in der Realität oftmals verkraften konnten. Vielleicht kann die nächste Generation Homos ebenso besser mit den bereits jetzt aus dem Boden geschossenenen Vielfick-Locations umgehen, als jene, die sie schufen. ?  
Das Falsche im Richtigen: ist doch, dass die meisten mit eben diesem Sex mehr wollen, Selbstwertgefühl aufpolieren (zumindest indirekt) usw. Alle wollen mitgemacht haben in der doch so geilen Gay-Welt. Aber diese Triebabfuhr ist wie Essen, täglich bekomme ich Hunger, aber danach bin ich auch satt ... und mag kein Blatt. Trotzdem habe ich morgen wieder Hunger. Die Unbefriedigung kommt doch meistens aus dem Irrglauben, das sich mit viel und gutem Sex auch viele anderes einstellen würde. (z.B: die Geborgenheit und der Rückhalt für den andere Menschen Jahre gebraucht haben.)  
Das Falsche im Richtigen: Ich halte Viel-Anonym-Sexer in meinem Bekanntenkreis zu 80% für gestört, es ist für sie ein Kompensationsprogramm bis zur nächsten Depression (die auch dadurch wieder mit heraufbeschwört wird, der Text deutete es an.) Den Restlichen 20% traue ich wirklich zu, es geil zu finden und es aber auch nicht überzubewerten.  
stjopa: 90 % der Verheirateten praktizierten das eheliche Zölibat, hörte ich letztens einen Wissenschaftler im Radio sagen. Ich bekenne gestört zu sein und bedaure jeden, der es nicht ist. (kenne glücklicherweise niemand solchen persönlich)  
ratz.inger: ich bekenne, dass ich zwar nicht verheiratet bin und das auch nicht vorhabe, aber zurzeit streng monogamistisch lebe, und zwar wegen meines feinschmeckerischen verhältnisses zu sex. während ich bisher ziemlich anders gelebt habe, finde ich es jetzt interessant, alle meine sexuellen bedürfnisse und fantasien auf einen kerl zu projizieren und auszuloten, welche potenziale an geilheit, intimität und nähe da sind. find your own way!  
Kolja: ratz: ist das jetzt hier deine politisch correkte selbst-entschuldigung gegenüber deiner peer-group? oder hast du gar keine beziehung, sondern einen armen trottel gefunden, der dir zum selbstversuch dient?  
stjopa: ratz muss sich immer entschuldigen, egal was er tut. das kommt dann rein formal immer als schow an. und das bild stimmt wieder.  
Das Falsche im Richtigen: @stjopa, Du alte Nachtwachtel :), Ich habe nicht von Monogamie gesprochen, sondern von der Überbewertung von Sex, speziell von der Überbewertung der Quantität von Sex.  
stjopa: Falscher: 90 % haben GAR KEINEN Sex. Die paar Vielwichser fallen da gar nicht ins Gewicht.  
Das Falsche im Richtigen: das glaub ich nicht. Mir werden meistens die Ohren vollgesabbert mit wievielen ... und gestern war man schon wieder und morgen ist doch ... geh ich noch in'n Park? ...  
schlaubär: von etwas reden und es tun sind zwei verschiedene dinge.  
24h-kontroll-service: wo kriegt man denn so genaue daten her?!?  
Ich sach ma: Jefühl