Redebeitrag
sowohl zu den "Queerrr Street Days" in Hamburg am 29.6.2002
und zum "transgenialen alternativen CSD" in Berlin am 22.6.2002



von anonym zugespielt


Gegen jeden Krieg!
Tausende von Jahren hatte die Menschheit die Chancen den Karren aus dem Dreck zu fahren. Stattdessen haben wir den Karren konsequent in den tiefsten Dreck gesteuert. Wer, bitteschön, soll den denn da wieder rausholen? Der Planet ist mit einer immensen Zerstörung überzogen, die kaum noch wirklich zu beschreiben ist. Dürre, Hunger, hausgemachte Naturkatastrophen, Krieg um Ressourcen in Afrika, Krieg in Afghanistan, Festung Europa und Nussschalen mit Menschen, die Ersaufen anstatt von unserem Kuchen knabbern zu können.

In Russland verhungern still und leise alte Menschen in ihren Wohnungen, der Irakkrieg ist in Vorbereitung, an den Polarkappen brechen riesige Eisberge ab, in Argentinien treiben der Hunger und wirtschaftliche Not die Menschen mit Kochtöpfen zum Widerstand auf die Straße. Und die US-Regierung raubt den Hopis das letzte Land, das noch in Besitz der UreinwohnerInnen Nordamerikas ist. Massen von Menschen, die einfach so tagtäglich an den Folgen globaler, patriarchaler Herrschaft sterben - Hunger, Vergewaltigung, Mord, Elend, Verzweiflung...was ein Leben....Und - als würde das nicht reichen, jetzt der globale Krieg, der das bisherige Monströse auch noch in den Schatten stellen will.

Sparen wir uns heute einfach mal oberschlaue, theoretische linke Phrasen. Wir können sie doch selber nicht mehr hören... Unterm Strich sind wir alle kollektiv für diese Zustände verantwortlich. Und die Linke hat die Fehler oft nur bei den anderen ausgemacht. Ihre Verstrickung in Herrschaftsverhältnisse hat sie weitgehend ignoriert. Und sie hat diese Dominanzkultur des weißen Mannes mit seinem zivilisatorischen, kolonialen Paternalismus mitgetragen und modernisiert. Anstatt einer konsequenten antipatriarchal-gelebten Haltung, hat sie all zu oft die Militarisierung und Ritualisierung von Gewalt befürwortet. Und diese immerwährende Aufspaltung von privat und politisch, Entsinnlichung und Entseelung von Widerstand und Machtkonzepte durchsetzen... .

Wer braucht so etwas? Reden wir also lieber von dem was auf uns direkt zukommt und davon was zu tun sein könnte. Ganz langsam, schleichend rutschen wir in diese große Erschütterung des gesamten Planeten hinein...Noch funktioniert die Manipulation über die Medien und unser Selbstbetrug, das schon nix anbrennen wird. Natürlich wird es anbrennen, weil es schon brennt. Der Ausnahmezustand ist jetzt. Die tollen Angebote, die uns das Kaufhaus "Erde" bereithält, wenn wir mit diesem Euroblech spielen oder mit Masterplastik zahlen, verschleiern den Ausnahmezustand...Alle spielen mit...Wer kein Geld hat, will es haben...

Besser wir wachen heute auf als morgen resigniert und leer vor der Glotze dahinzudämmern...Es hat ja eh keinen Zweck, die Augen vor den Ereignissen zu verschließen - individuell wie kollektiv werden wir uns sowieso den Konsequenzen stellen müssen... Und auf den kommenden Wahnsinn werden die Menschen entsprechend reagieren - Einige werden bis zum Kollaps in den Hamsterrädern mit sich selbst um die Wette laufen. Andere werden noch absurdere Tänze um den Goldenen Euro veranstalten. Viele werden sich individualisieren was das Zeug hält, vereinzeln, zurückziehen, verschwinden, in der irrigen Hoffnung die Ereignisse können sie übersehen. Andere werden sich im Denken weiter militarisieren, in das Kriegsgeheul mit einzustimmen und zum Beispiel für israelische Panzer oder palästinensische Selbstmordattentate Verständnis aufbringen. Und dann sind da immer auch diejenigen, welche die sogenannte Zivilisation hochleben lassen und die neuen koloniale Feldzüge der Familie Bush, Schröder und dieses Europride-Ministers Fischer beklatschen.

Und als reiche auch das nicht, gibt es noch jene schrecklichen Menschen, und wir dürfen sie wohl Männer nennen, welche die Militarisierung im Alltag aufgreifen und Unangepaßte und Abweichungen heftig bedrohen werden. Die putzen sozusagen die Ecken aus. Die Reste unserer eh schon dünnen emanzipatorischer Strukturen haben also starken Gegenwind. Und wehe da leisten noch welche Widerstand - dann kommt die Terrorismuskeule. Trotzdem...Woanders haben die Menschen oft keine Wahl mehr zum Widerstand.

Wir aber leben in einem der Zentren der Macht. Hier wird direkt oder indirekt über den Hunger abgestimmt, über Zerstörung und Krieg. Hier sitzen Mitverantwortliche für die weltweiten Zustände... Hier sitzen die Rüstungskonzerne und scheffeln Geld... Von hier aus werden Waffen exportiert... Und hier steigen Soldaten in Tornadobomber... Greifen wir sie auch hier an! Pöbeln wir Soldaten auf der Strasse an als das was sie sind: Mörder und neuerdings Mörderinnen. Ziehen wir ihnen diese Uniformen aus. Drängen wir die Militarisierung im Alltag offensiv zurück. Sorgen wir dafür, dass Abschiebungen verhindert werden und Flüchtlinge in die Festung Europa strömen können. Und graben wir Mackern, wo wir können, das Wasser ab. Entweder direkt oder subversiv, je nach Möglichkeiten und Fähigkeiten. Und begreifen wir die Sozialkürzungen von Rot/Rot in Berlin und von Rot/Grün in der Regierung und von schill(ernd) braun/schwarz in Hamburg als das was sie sind: als Kriegsanleihen...Und als eine Kriegserklärung an alle sozial Benachteiligten, die eh schon jeden Cent umdrehen.

Treten wir den Verantwortlichen und denen, die sich auf unsere Kosten bereichern, doch endlich mal die Haustür ein... Sollen sie doch mit dem Schützenpanzer zu ihrer Arbeit gebracht werden... Um zu einem solchen Widerstand zu kommen, braucht es Mut, Wut und starke Bündnisse. Dazu aber müssen wir erst einmal unsere Augen öffnen und endlich über unsere Tellerränder hinausschauen und die Sorgen der jeweils Anderen sehen. Unsere Existenzkämpfe sind sozial, mental und materiell sehr unterschiedlich. Oft sprechen wir nicht mal mehr die gleiche Sprache. Aber wir können unsere individuellen Sorgen in Zusammenhänge denken und fühlen. Darüber braucht es aber einen Austausch. Und den müssen wir erst wieder lernen. Machen wir das private, das persönliche wieder zum politischen Thema. In selbstbezogenen Gruppen und Nischen verändern wir nix, außer unsere Resignation zu füttern.

Wir brauchen aber Bündnisse, die kreuz und quer verlaufen und auch unsere eigenen Gewohnheiten durchbrechen, um wieder zu einem lebendigen Widerstand zu finden. Und um unter diesen Bedingungen sozial, widerständig und in Würde solidarisch miteinander zu bestehen, brauchen wir kollektive Netze...: Weg von der Vereinzelung und Individualisierung...hin zu Netzen, in denen Differenzen und Unterschiede lebbar gemacht werden, in denen wir zu dem Respekt zueinander zurückfinden und Menschlichkeit zum Maßstab unseres Handelns wird. Was wir nicht brauchen, ist die Aufwärmung ideologischer, identitärer, konformistischer Zwangsstrukturen, die wir oft als Kollektive verstanden.

Diese Kriegstreiberei setzt Hass, Zerstörung und Entmenschlichung. Und diese Zeiten machen Angst. Setzen wir dieser Angst die Solidarität entgegen. Quer zu allen Fronten, allen Grenzen, allen Hautfarben und Geschlechtern, quer zu allen Ideologien und Polaritäten. Übernehmen wir die Verantwortung für uns. Gegen die Geldlogik, die Konkurrenz, Missgunst und Machtstrukturen. Sorgen wir füreinander. Entgiften wir unsere sozialen Beziehungen von dem Gift der Herrschaft das unseren Alltag so tief durchdrungen hat. Pfeifen wir auf die materialistischen Denkweisen, in dem wir diesen andere Denkweisen entgegensetzten. Denken wir uns wieder in kollektiven Zusammenhängen und leben wir danach. Beginnen wir, uns auszutauschen. Bringen wir uns auf den Weg.

Für einen radikalen Widerstand Gegen jeden Krieg - gegen jede Herrschaft Umarmen wir das Leben...
                                  

AZ-XY: Wo findet denn gerade in Afrika der Krieg um Ressourcen statt?  
Brenda: "Sparen wir uns heute einfach mal oberschlaue, theoretische linke Phrasen", hiess es ganz am Anfang. Dabei ist der gesamte Redebeitrag nichts anderes.  
Brenda: und den Satz mit dem Globalen Krieg hätte ich auch gerne mal näher erläutert.  
hans: "Pfeifen wir auf die materialistischen Denkweisen, in dem wir diesen andere Denkweisen entgegensetzten. Denken wir uns ..." Es geht also nicht um das erkämpfen/erringen einer anderen Gesellschaft, sondern um die bessere "Denke".  
Hans: "quer zu allen Ideologien und Polaritäten." ganz ohne Anknüpfungspunkte. Also im luftleeren Raum? Und wie sieht ein "radikale(r) Widerstand" der Ideen aus, wenn die Luft zum atmen fehlt?  
Hans: Wird hier "Terrorismuskeule" analog zur "Ausschwitzkeule" (Walser) verwand, heisst das, dass "wir" ständig verfolgt werden, wegen "unseres" immer legitimen "radikalen Widerstands"?  
ooolf: Da hat sich wohl die gesamte gefühlsduselige Kampfpresse zusammengetan, um so einen gegen das Böse für das Gute Redebeitrag zu schreiben. Einfach ganz quer gegen alles, nur die Schwerkraft fehlte. Stellen wir uns nach Jerusalem, nach Washington oder Schnakenburg, ganz quer – und schon geht’s los, einfach so. Puff. So’n richtiges Betroffenheits-wir wissen-aber-auch-nicht-wie-aber es-muss-doch-wieder-besser-werden-Papier. Verfasser ab zum Sandsäcke schleppen!!!  
paul: ohje tiefer geht der griff in die pathoskiste nicht mehr oder? unter dem steinen liegt der strand. gähn.  
p87zed: "all zu oft die Militarisierung und Ritualisierung von Gewalt befürwortet..." Es fehlte: allen voran die schwulen KampfsportlerInnen, die Leder- und SM-anhängerInnen ...  
p87zed: "weg von der Vereinzelung und Individualisierung...hin zu Netzen, in denen Differenzen und Unterschiede lebbar gemacht werden" - und was ist mit  SM???
brigitte-tip: man nehme drei pfund moral und drei pfund penetranz, verrührt mit einer ordentliche portion ergriffenheit, würze das ganze mit phrasen wie euroblech und masterplastik und gieße diese soße über herden gelangweilter csd-gästinnen aus -- davon soll dann die welt besser werden. natürlich weigert sich aber die welt, auf diese weise besser zu werden. egal, machen wirs noch mal mit mehr penetranz. auf jeden fall ist ja klar, dass es nur wegen der langweilerinnen nicht klappt, die das 80er-jahre-gequassel nicht mehr hören wollen, und dass die arme kleine hausfrau nix falsch macht, die so inbrünstig die frohe botschaft verkündet. ging doch früher auch alles, oder?  
Lore: es steht doch aber auch viel richtiges da drin. es ist schade, dass solche töne nicht auch aus anderen ecken zu hören sind, wo sie vielleicht weniger protestantisch daher kommen. ich habe den eindruck, hier wird das kind mit dem bade ausgeschüttet. weil diese rede so schrecklich pastoral ist, braucht man den widerstand gegen krige, den sie predigt, auch gleich nicht mehr unterstürzten.  
Brenda: Liebe Lore, offensichtlich weisst mehr als wir. Wer ist denn "sie"? Verstehe deine Stellungnahme aber auch nicht. Widerstand, der nur gepredigt wird, kann auch nicht unterstützt werden. Wo ist denn der unterstützenswerte Widerstand? Und Widerstand wogegen? Gegen das Böse an sich? Widerstand "quer zu allen Ideologien und Polaritäten"? Was ist jetzt für dich jetzt das Gute an dem Text, ausser vielleicht der Absicht, gut zu sein?  
Lore: sie=die rede=grammatikalischer bezug im deutschen. die übrigen fragen stelle ich mir auch. im übrigen war der originale redebeitrag länger und, was den widerstand betrifft, konkreter. vielleicht wurde das gestrichen, weil es nicht gesetzestreu ist und etuxx keine scherereien haben will.  
kleine redaktionelle anmerkung: offensichtlich scheint der redebeitrag garnicht so schlecht zu sein, wie er zunächst anmutet; bei all den reaktionen. nur schade, dass hier nur abgelästert wird, mehr nicht. was ihr hier so einfach mal eben kritisiert, stellt ihr leider selbst dar: betroffenheit mit sosse. herzlichst, onair  
paul@onair: geht so, ich finde dass thema ist interessant und berührt, weckt sehnsucht und begehren nach einer schönerer welt und dann liest man den beitrag und weiss direkt wieder wo man wohnt und entäuschung drückt sich durch die tasten.  
onair@paul: wo das thema sehnsucht und begehren nach einer schöneren welt weckt, wie du so treffend schreibst, da wird es halt brisant. die formulierung eigener utopien, sehnsüchte und wünsche, das fiel den menschen in der linken szene schon immer schwerer, vor allem dann, wenn es konkreter wird. selten, leider allzu selten ist dafür ein klima da. deshalb bleiben ja auch soviele gute gedanken schon im ansatz auf der strecke. kritik und abgrenzung stehen im vordergrund und machen auch vor den eigenen reihen nicht halt...  
onair@paul: ... vielleicht schaffst du es ja, den obigen artikel mal umgekehrt zu formulieren und - vor allem - dabei das schrecklich allgemeinplatitüdenhafte, mit dem der redebeitrag daherkommt, hinter dir zu lassen. wäre ein echter gewinn.  
Vicki Klimperer: (Ich fände es schon schön wenn "redaktionelle Anmerkungen" unterblieben. Sonst müssen sich andere Redaktricen wieder davon distanzieren usw. ect. p.p. .. hatten wir schon) Dieser spezielle Sound oben war schon immer nervig - und vor allem fehl am Platz denen gegenüber, die gerade für Veränderung auf der Strasse stehen. Diese ganzen Imperative in Wir-Form schliessen den Zuhörer konsequent von der Reflektion aus, fordern nur noch Gefolgschaft. Da rollen sich jedem kritischen Mitbürger die Ohren ein, egal wie die Botschaft lautet. Glaube aber nicht, das dem/der AutorIn das bewusst war.  
paul@onair: was sind konkrete ziele? eine welt in der es respekt vor vielfalt gibt? möglichkeiten des zuhörens und verhandelns von positionen? kollektive intelligenz statt kollektiver dummheit? räume für die verschiedensten dinge? ohne kitschig werden zu wollen: ein liebvoller umgang miteinander? die einfache formulierung das krieg keine antwort ist?  
Franz Biberkopf: Lieber "anonym zugespielt", ich wünsche mir von Dir eine Erklärung für den Begriff "Terrorismuskeule". Da ich davon ausgehe, dass sich dieser Begriff eingeschlichen hat, weil Herr Walser mittlerweile auch in der Linken angekommen ist, wäre wohl eine Entschuldigung angebracht. Fassbinder liess einen seiner Akteure nach einer antisemitischen Äusserung folgenden kongenialen Ausspruch machen: "Es spricht in mir." Ich wünsche mir, dass die Stimmen in Dir nicht überhand nehmen.  
p87zed: Der Redebeitrag bleibt ein stummer Schrei nach Heimat, die den AutorInnen wohl verloren gegangen ist. Eine Sehnsucht nach Zärtlichkeit und Geborgenheit, die diese Heimat bieten müsste. Das nationale Blut- und Eigentumsmodell lehnen die Autorinnen mit Sicherheit ab, doch sie haben anscheinend keinen Ersatz gefunden oder sie haben ihn verloren. Leider sagen das nicht, sondern fordern in pathetischen Phrasen keinen Krieg. Was die AutorInnen vergessen, ist, dass der queere Weg kein deutscher, und schon gar kein antideutscher Weg ist, sondern Teil der "freiheitlichen" Welt, sie Teil des "Euroblech"-Systems sind, welches sie rhetorisch auf eher naive Art niederbrettern.  
p87zed: Jene freiheitliche "Neue-Welt-Kultur“ killte das Hakenkreuz und ließ eine schwuli/lesbi/transi Bewegung aus sich entstehen und verqueerte sie im nächsten Moment, sichert sich ihre Ölinteressen mit Kriegen etc. Zur Final-Forderung, das Mutterschiff (die "Neue-Welt-Kultur“) zu verlassen, wagt sich der Redebeitrag nicht, weil das heißen würde, auch eben jene Errungenschaften des Abendlandes aufzugeben. Für UNS (jetzt nahm ich auch mal so ein diffuses Wir-Wort) Nicht-Heteros hieße es, ein Stück sexuelle Heimat aufzugeben. Die sexuelle Heimat mag Makel haben, vermissen will man sie doch aber nicht, oder?  
paul: deiner analyse stimme ich zu p aber deinen schlussfolgerungen nicht. ich denke es ist wichtig zu sehen wie sehr "wir" queers teile und auch produkte eben dieser welt sind. teil zu sein bedeutet aber auch veränderungen hereintragen zu können. und das will ich gerne mit nutzen. es geht m.E nicht darum, ein system gegen das andere ausszutauschen sondern neue horizonte zu schaffen.  
paul: wie die neuen horizonte aussehen sollen weiss ich auch nicht um hier der frage vorwegzukommen aber gemeinsam daran rumzudenken ist ein spass und ich hoffe der horizont hat einen breiten streifen kobaldblau  
p87zed: ne, "dingsbums mit einem Kobaltblau" ist mir zu wischi waschi. Die kulturellen Hintergründe (Religionen) stehen da nicht friedlich nebeneinander, sie morden einander, befinden sich in einem eskalierten Stadium, da kann keiner sagen: Du, weist Du, hör mal auf zu schießen. Queer ist ein Herumdoktern an den abendländischen-christlichen Moralvorstellungen. Eine ernsthafte Kritik an anderen Religionen gar nicht möglich, weil sie doch eher dem lesbischschwulen Identitätshut nahe ist als der Scharia. Einer Giftgasfabrik ist damit nicht beizukommen, und ein Anstimmen eines "Schließt Euch fest zusammen" tut’s auch nicht. PS: Spaß am Denken, wie ich Giftgasfabriken verhindern kann, hab ich auch nicht.  
klette@paul: "Für einen radikalen Widerstand Gegen jeden Krieg - gegen jede Herrschaft Umarmen wir das Leben ..." ist lieb gemeint, aber trotzdem gibt es ernsthafte Probleme, die heute nicht in Kobaltblau zu lösen sind. Paul seinen Spass beim "Rumdenken", aber will Paul 18%?  
paul: bäh ne, paul will keine 18% und paul will auch in hamburg nicht die ganzen streichungen und paul will auch nicht die sich verschärfende situation der migrantInnen und paul will auch keine sicherheitspakete und keinen antiterrorkampf nichtsdestotrotz will paul gleichzeitg ein fuer was und nicht nur reaktion  
paul@p: die frage ist ja auch noch, wie sozusagen die "westliche welt" den "orient" produziert. je mehr verfolgung für deine art zu leben, desto mehr identifikation mit deiner art zu leben. bilder haben leider die macht, sich in die körper/köpfe einzuschreiben. deswegen ist deine kritische analyse der religionen für mich zusehr beim anderen. die "westliche welt" als das el dorado der homos erscheint mir sehr fragwürdig. guck dir doch mal die ganzen morde an homosexen an in usa und die ganzen christlichen wertvorstellung die "unsere" art zu leben verteufeln. bleib mir vom hals mit dem goldenen westen.  
paul sein p.s: kreuzzüge und missionarische kolonisation sind christliche erfindungen.  
p87zed@paul: Lieber Paul, Du weichst ständig aus! Darum formuliere ich jetzt härter: Die Kreuzkriege, der Faschismus und auch der 11.Sept. waren Erfindungen, erst im Kopf (schön mit entsprechenden Religionsmustern gefüttert) und dann wurden die Morde durchgeführt. Der Hass saß und sitzt jeweils so tief, dass eine Krisenintervention nicht mehr möglich ist, eine queere Krisenintervention (so sehe ich mal den Redebeitrag) gar lächerlich gegen diese Konflikte erscheint. Selbst eine queer-pazifischtische Gegen-jeden-Krieg-Position beruht auf christliche Schuldmuster, christlichen Respekt vor der Unverletzbarkeit des Lebens usw. Im übrigen will ich keinen goldenen Homowesten herbeireden.  
paul ratlos@p: ich glaub ich weich nicht aus, ich versteh dich eher nicht. hmm. wo willst du hin mit deiner argumentation? dass mit den erfindungen alles unbenommen, sehe ich auch so. aber wenn selbst ein queerer pazifismus auf schuldmustern ruht, was soll mir das sagen? würde gerne wissen wo hin du willst. um auch hier noch mal deutlicher zu werden, ich habe definitiv nichts gegen errungenschaften wie computer, freie wahl der sexualtität und kartoffelchips aber es muss doch zumindest analysen geben, wie "wir" in dem system funktioniern und wo vielleicht ein hebel wäre. alte revoluzzerromatik ich weiss.  
p87zed@paul: Analysen ja, aber die sehe ich in dem Redebeitrag nicht und auch bei deinem "kobaltblauen Dingsbums" (10 Beiträge höher von Dir) fehlt Analyse. Und die sollte anfangen bei: "Ist Selbstverteidigung ein Krieg, gegen den ich sein muss?"