Ina: "Abneigung gegenüber grösseren Organisationsstrukturen" Größere Organisationsstrukturen brauchen nicht nur mehr Mut, meist auch mehr Geld. Wenn man es nicht hat, müßte man es erwirtschaften, davor schreckt "das sich links schimpfende" gern zurück. Außdem gäbe es im nächsten Moment Machtvorwürfe ... . Daran krankt die Linke gern: Angst vor Größe! PS: GegenBsp: CSD ist groß (aber nicht unbedingt links) und damit leer. |
Fehlerteufel: Der Link zum Reader funktioniert nicht. Deshalb gebe ich den nochmal ein. versuch's nochmal |
Der Säzzer dieser Seite: Hm. Bei mir funktioniert der Link im Text aber... Komisch... |
rotz: Gegenbeispiel des Gegenbeispiels: Genua, Porto Alegre,Volxuniversität... Groß muss nicht immer gleich bedeutend mit schlecht sein. |
Leo: Wieviele Leute wurden erwartet? Gibt es Audiodokus? Wo liegen die Ursachen für die Aufbruchsstimmung, die Deine Schilderung andeutet? -- Mich hat der Bericht veranlaßt, nochmal einen Blick auf die Vorgeschichte zu richten. Für Interessierte hier die Links: Was bis dahin in innerlinken Diskussionen über Geschlechterrollen meistens das Letzte Wort war |
Leo: ...dann waren da noch die konkreten Probleme, um die der Grenzcamp-Ansatz den linken Horizont erweitert hat. Z.B. "Während Du beim Militär bist, trifft sie sich mit dem Briefträger" - die FA Poznan Geschichte |
Ina zu rotz: Ich meinte, den Vorwurf/ Verbesserungsvorschlag von Lore "besser organisieren". Das ist mir einfach zu konsumistisch. Doch wenn etwas wie dieses Treffen besser organisiert sein soll, braucht es mehr Geld oder mehr Vorbereiter. Wenn Unterkunft/Dolmetschen/Essen etc. besser sein soll - geht das nur über Geld oder Einsatz. Ich war auch auf der Konferenz, doch kamen viele eben nur zum Hören/Schauen und Austauschen. Ich wil Lore dabei gar nicht kritisieren, sondern möchte die üblichen Probleme, wenn etwas schön werden soll nur mal herausarbeiten. |
Ina II: PS: Danke an die Organisatoren und alle, die spontan mitorganisierten. Aber diese Hilfeleistungen kann man schlecht einfordern - vor allem nicht damit langfristige Strukturen aufbauen. |
Lore: Ich wollte doch nicht die VeranstalterInnen kritisieren nach dem Motto: schlechte Orga! Das Orga-Team hat sich eh schon überarbeitet. Ich weiß aber nicht, ob hier der Konsumismus-Vorwurf irgendwie weiterbringt. Ich allein kann einfach nicht die Verantwortung für alles übernehmen. Arbeitsteilung, Institutionalisierung und Professionalisierung, das sind grundsätzliche Probleme, vor denen sich die Sponti-Linke lange gedrückt hat. Für kleine Strukturen funktioniert das Konzept: "alle machen alles" ja auch. |
Leo: Bei anderen Kongressen funktioniert das, indem sich 3-5% der Teilnehmer als Kongreßengel zur Verfügung stellen, die für das Koordinationsteam disponibel sind. Im Gegenzug für die ehrenamtliche Arbeit gibt's Freieinlaß, Verantwortung, einen extra Chillout-Raum und Applaus auf der Abschlußveranstaltung. Der Engelstatus ist für Leute interessant, die nicht zum ersten Mal dabei sind. Engel sind daran zu erkennen, daß ihr Namensschild eine andere Farbe hat. Auf diese Weise hat z.B. der Chaoskongreß sein Wachstum in den vierstelligen Bereich ohne Kostenexplosion auffangen können. |
Lore: Die Engellösung scheint mir wenig praktikabel. Engel gab es auch in Bremen. Aber Freieinlass genügt eben oft nicht als Entgelt, z. B. wenn man professionelle Übersetzer braucht.Außerdem scheint mir die "Engelrolle" nur eine verbrämte Arschlochkarte zu sein, wahrscheinlich sind es auch meistens Engelinnen. |
ein organisationselement: die orga-gruppe hat im vorfeld immer wieder versucht klarzumachen, dass es auch ohne engelInnen nicht gehen wird, spätestens nachdem deutlich wurde, dass da eher 600 als 300 leute auftauchen werden. dennoch werd ich das gefühl nicht los, dass einer menge leute in diesem teil der szene der blick für unterstützungsbedarf fehlt. andererseits war ich sehr beglückt über die wohlwollende und geduldige atmosphäre, sowohl was das tägliche chaos angeht als auch den umgang mit unterschiedlichkeiten. bleibt aber die frage, wie mensch diese erfahrungen in andere großveranstaltungen hineinträgt, die keinen "antisexistischen konsens" auf ihren fahnen stehen haben. |
ein organisationselement: ... bzw. wo ein großteil der leute, die ein interesse an antisexistischer politik haben, nicht (mehr) hinfahren, weil sie sich in den strukturen per se nicht wohlfühlen (ja, ich rede auch vom grenzcamp). dabei wäre es wichtig, die verknüpfung von antisexismus und antirassismus hat als politische praxis noch nicht wirklich stattgefunden. |
Berlin, 19.-21.4. Crossover Seminar: Von Freitag abend bis Sonntagnachmittag u.a. mit Auswertung der Bremer Konferenz, Arbeitsgruppen zum Thema: Machtnetze verstehen und zukünftigen Projekten und Kampagnen. Programminfos unter: +49.(0)30. 61625909 oder www.summercamp.squat.net (Veranstaltung des Bildungswerk Berlin der Heinrich-Boell-Stiftung) |
antipat sein is nich genug: bedauerlicherweise stolperte ich erst jetzt ueber diesen bericht! erstaunlich ist, das hier -wie auch in bremen- genau nicht ueber sexismus diskutiert wird, geschweigedenn ueber die verknuepfung sexismus-rassismus. spannend waeren auch noch die links zu allen anderen camp2000sexismus streitigkeiten. es beschraenkte sich ja nicht auf die fapoznan... |
der Winker mit dem Zaunpfahl: @a.s.i.n.g.: Eigentlich fand ich es ganz gut, dass etuxx sich erst mal allgemein dazu äußerte. Da ich die immer nach Artikel und Diskussion schreiende Red. kenne, wage ich für sie zu fordern und zu behaupten: Für eine Diskussion bedarf es mehr als der zwei Worte Rassismus und Sexismus. Eine grundlegende Behauptung, eine Arbeitsthese muss her. PS: Habe ich irgendwie auch nicht mehr als "Vorbereitungstexte" gelesen. Früher war ich mal auf einer Homolandwoche, da gab’s danach vieles teilweise aufbereitet als Artikel in der Tuntentinte. Auch, wenn das jetzt schon wieder Orga ist, so eine nachträgliche Reflexion täte der Konferenz gut. |
der Winker mit dem Zaunpfahl: @a.s.i.n.g.: Aber vielleicht mahlen die etuxx-Mühlen ja längst - und uns wird in der nächsten Ausgabe so was präsentiert. Fänd’ ich jedenfalls gut, da ich auch nicht in Bremen war, und da ich nicht auf Indymedia diskutieren möchte, da sind mir immer zu viele bissige Hunde unterwegs – hier tummeln sich die Studenten, wie es immer so schön heißt – und, wenn’s so "intellell" zugegangen sein soll in Bremen, dass mancher gar nicht mitgekommen ist, ist hier ja der richtige Platz.;-) |
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