In der Politfalle
Im Magazin der TAZ vom 16.6.2001 schreibt Jan Feddersen unter dem Titel "In der Spaßfalle" über den Weg der Schwulen in die Mitte der Gesellschaft. Obwohl ich Herrn Feddersen ob seiner Ausfälle gegen die schwule Baustelle wie seiner privatistischen Taz-Tendenz-Artikel eigentlich nicht mag: dieser Artikel lohnt sich, finde ich.

Neben vielen, durchaus treffenden Sticheleien gegen linke Zweifelsfreiheit ist die Grundthese ziemlich aufregend. Muss nicht, wer für Grechtigkeit ist, zu allererst für gleiche Rechte streiten, auch wenn es die Rechte schwuler Spiesser auf Spiessertum sind? Oder andersrum gefragt: wer die Gleichbehandlung von Mehrheitsbürgern und Migranten in Rechtsfragen fordert ("Reisefreiheit") , wie kann der gleichzeitig GEGEN die Gleichbehandlung von Mehrheitsbürgern und Schwulen in Rechtsfragen sein ("Homohe")?
Man kann das natürlich tun. Wir tun es. Aber damit machen wir uns zu ebensolchen Handelsvertretern von Partikularinteressen wie die, sagen wir mal, GayManager. Wir fordern Gerechtigkeit, aber nur für unsere Klientel.
Ich ziehe daraus den Schluss, nicht mehr gegen die Homoehe zu wettern. Sondern Solidarität von denen zu fordern, die Solidarität bekommen haben. Zum Beispiel also von Volker Beck, wenn es um die nächste Verschärfung des Ausländerrechts geht.

Lidl Schlecker

Lidl: Ich fand auch den Wandel im Selbstbild der Homosexuellen interessant, den Feddersen behauptet. Bei den überzeugten Aussenseitern den Wechsel vom verfolgten Sensibelchen zur verfolgenden Politfurie, die Aussenminister traktiert. Bei den Dazugehörern den Wechsel vom möglichst unauffälligen Anzugträger zum "bitte-beachtet-mich"-Skin.  
XYungelöst: Ich möchte ungern etwas promoten, hinter dem ich nicht stehe (z.B. Recht auf Spießigkeit). Außerdem glaube ich nicht, dass sich der gemeine "schwulen Spießer" (ich versuche meist das Wort Spießer zu umgehen) für Ausländerrechte engagieren würde. Ich befürchte, dass wir davon ausgehen müssen, dass "schwule Spießer", wie das auch immer definiert werden sollte, ihre Ängste oft auf marginalisierbare Gruppen wie Ausländer projezieren. Genau wie Hetero-Spießer.  
XYungelöst: Sind also "schwule Spießer" geeignete Bündnispartner? Falls ja, für welchen Politikbereich?  
online lesen: wer das ohne 2,50dm lesen will, kann es  hier
*gähn*: hat eigentlich mal eine mitgezählt, wie oft feddersen den "Abschied von der Idee des ganz und gar anderen Lebens" schon verkündet hat? der typ langweilt doch schon lange...  
Lidl: Ich will auch nicht für die Homoehe kämpfen, aber wenn die Mehrheit heiraten darf, dann sehe ich nicht ein, wiso eine Minderheit davon ausgeschlossen wird. Wie ich ebensowenig einsehe, warum eine Minderheit von menschen sich in diesem land nicht frei bewegen darf, obwohl sie hier lebt. Dafür gibt es keine Gründe. Das eine ist Diskriminierung genau wie das andere. Mich betrifft beides nicht. Aber zum kotzen ist es doch.  
nu!c: lidl, du hast ja recht. aber es stand auch schon letztes jahr in der zeitung, dass es nicht lohnt, gegen den schwul-lesbischen mittelstand und seine homoehe zu kämpfen. stand da nur besser, als bei feddersen (den auch ich langweilig finde). kannste ja mal lesen:  böse, pervers und unehelich
mausebär: na ja Lidl, da ist schon was dran. und bürgerliche rechte sind oft ne feine sache. nur sollte man dann auch sagen, daß man in diesem punkt bürgerrechtlerIn ist. punktum. - vergleichsbeispiel: antifa. nicht radikal, aber ein sehr lobenswerter (nicht ironisch!) kampf für bessere lebensbedingungen. wir sind doch aber die guten. :-) die, die für den kommunismus und gegen die ehe sind.  
Gigi: TAZ lügt!  
Lore: Ich frage mich, Lild, ob du da nicht einen falschen Gegner aufgaust. Kein Homo-Ehe-Kritiker hat jemals gesagt, dass er NUR gegen die Homo-Ehe sei, sondern immer klar gesagt, dass es um die Ehe als solche geht, denn DIE diskriminiert, ob als Hetero- oder als Homo-Ehe. Du verteidigst da - zusammen mit Feddersen - eine Politik des Ausschlusses, der Diskrimierung und des Lobbyismus.  
Urania Urinowa: 100 Punkte für Lore!  
Lidl: Lore und Urania, habt Ihr kein Gehirn? Keine schwule Initiative hat sich gegen die Ehe ausgesprochen, als sie noch unerreichbar war. Und die Abschaffung der Ehe kann ich erst fordern, wenn auch jede über sie urteilen kann. Am Anfang der Emanzipation steht die Gleichberechtigung, und kein Eureka von Studenten! Ihr diskriminiert, und zwar aufs heftigste, alle, die nicht Eure bürgerlichen Bildungsprivilegien genossen haben.  
Penny Budnikowsky: SEHR RICHTIG! Kann ja sein, daß die Ehe scheisse ist, aber das habt nicht ihr zu entscheiden, sondern alle - und dazu müssen erstmal alle das Recht dazu haben. Wie auch ALLE erstmal das Recht auf Reisefreiheit haben müssen, bevor man über die ökologische Einschränkung der reisefreiheit diskutieren kann. Die Frage ist, doch: wie kann man verhindern, das bürgerrechtlerclubs wie der Svd et al. stehenbleiben, sobald sie meinen, "ihre" freiheit erkämpft zu haben. Ganz bestimmt nicht, in dem man seinerseits erklärt, gleiche Rechte für schwule seien nicht so wichtig. Soviel zu "Auschluss".  
Gigi: ach gottchen, kommt diese diskussion nicht ein paar jahre zu spät? der zug ist doch schon längst abgefahren. wie kann man denn da noch einen streit über dieses thema vom zaun brechen? das ist doch jetzt nur noch rechthaberei!  
nc: lidl, du erzählst unsinn, natürlich haben jede menge initiativen "sich gegen die ehe ausgesprochen" und schon in den 70er und 80er jahren. geh ins schwule museum (mehringdamm 61, berlin) und schau dir im archiv die flugblätter an. penny, deins ist auch quatsch, denn das hieße ja, dass wir über atomkrieg erst reden, wenn er vorbei ist und über das klima, wenn der nordpol geschmolzen ist. (außerdem ist "reisefreiheit" für alle quark. wer ein jahreseinkommen von nur $500 hat, dem ist das menschenrecht auf weltreisen in seiner verfassung gesichert. und? fährt er?)  
nc: natürlich muss man nicht gegen die homoehe kämpfen, sondern gegen die heteroehe. und die braucht man auch nicht auszuprobieren, um zu wissen, dass sie scheiße ist. eine politik der bürgerinnenrechte ist dann sinnvoll, wenn sie über einfaches "ein stück vom kuchen" hinausgeht und das ist bei der homoehe und beim s.v.d. ja wohl nicht in sicht. das allerdings kann man sagen, auch so lang noch keine homos sich haben registrieren lassen. könnte der lobby so passen, dass man keinen ärger macht, so lang sie noch am werkeln sind. -- übrigens wird der svd schon nicht stehenbleiben. nach der homoehe kommt das nächste ziel (von dem ich schon jetzt ahne, dass es mir wieder nicht passen wird...)  
nc: überlegen wir mal nächste lobbyziele: wie wäre z.b. ein asylkompromiss, "homosexualität" kommt in den katalog anerkannter fluchtgründe. klingt gut und bürgerrechtlich. nur, dass asylsuchende sich dann eine sexuelle identität behördlich bestätigen lassen müssten (egal ob sie worte wie "schwul" oder "lesbisch" aus ihrer sprache kennen und passend finden) -- anstatt einfach umzuziehen in ein land, wo es ihnen besser geht. wäre da nicht schöner eine bürgerinnenrechtspolitik für die freizügigkeit von land zu land? -- und zurück zur ehe: wäre "gleiches recht für alle" nicht, gegen die vorteile von verheirateten vorzugehen? -- aber gigi hat recht, das wurde schon oft genug gesagt + geschrieben.  
Hans: Nur dumme Menschen wettern gegen die Homoehe. Die Devise heißt nämlich: Einjedes soll machen können, was es möchte, wettern soll nur das Wetter. Kapiert? Oder zu eitel und schwatzhaft dazu?  
Stjopa: Ich bin verheiratet und trotzdem gegen jede Form von Ehe. Hurra ich bin doppelt bescheuert, wann komm ich in die Klapse?  
Kolja: LPartG iss das recht, sich freiwillig in rosa listen eintragen lassen zu dürfen.  
Grete: Hans, ich möchte: nicht heiraten und trotzdem nur so viel Steuern zahlen wie ein kinderloses Ehepaar. -- Regelst du das mal für mich?  
Lidl: Das mag alles wahr sein. Aber ich finde es äusserst schwer erträglich, wenn Berliner Orchideen-Existenzen ihren priveligierten Zustand als Welt-Masstab nehmen. Dein Beispiel dazu ist fantastisch: Homosexualität als Asylgrund in den Katalog anerkannter Fluchtgründe zu hieven ist für manche ein riesiges Stück Arbeit - aber ein ganz vielleicht irgendwie durchsetzbares. Für andere ist es wie oben beschrieben ein Schritt zurück, weil sie im Kopf schon viel weiter sind. Aber eben nur im Kopf!  
Lidl: Es ist diese Vordenkermentalität von Leuten, die keins der von ihnen analisierten ,pardon analysierten Probleme noch haben, die mich auffrisst. Ganz besonders, weil dahinter hinter meisst auch noch ein kluger Kopf steht.Ganz besonders, weil dahinter meisst auch noch ein kluger Kopf steht. Du empfiehlst also einer in Schwerin "vorläufig geduldeten" und mit "Residenzpflicht" belegten Lesbe aus Gahna, zu warten, bis dein Kampf für die weltweite Reisefreiheit Erfolg hat, bevor sie ihre Freundin in Berlin sehen kann? Das ist eine Perspektive für Dich, aber nicht für sie.  
Sascha B.: Die Befürworter der Anpassung an die Heteronormativität müssen einen unglaublichen Schiss davor haben, nicht mehr als Schwiegersöhne akzeptiert zu werden, wenn sie die Vielfalt der Lebensformen mit einer solchen Vehemenz ausgrenzen. Wer die Homoehe befürwortet, macht sein Coming Out ein gutes Stück weit rückgängig, indem er dem Hetero-Mainstream zu verstehen gibt: wir wollen so sein wie ihr (und wir werden auch so, wenn ihr uns nur bittebitte lasst). Die Homoehe ist KEIN schwules Projekt (und schon gar kein queeres)! Sie ist vorauseilender Gehorsam.  
Sascha B.: Gegen von den Behörden gern so genannte "Scheinehen", also gegen eine Eheschliessung aus politischen Gründen, ist wenig einzuwenden; sie ist ein probates Mittel zum guten (humanen) Zweck; aber den Befürwortern der Homo-Ehe geht es darum gerade nicht: sie wollen Privilegien, eine Belohnung für ihre Angepasstheit, statt gleicher Rechte für jeden EINZELNEN Menschen.  
Penny Budnikowsky: Die Forderung nach Abschaffung der Ehe STATT Gleichberechtigung bei der Ehe ist so dermassen von Übermorgen, daß sie nur als Provokation taugt. und genau darum gehts euch ja. Volker Beck provozieren. ihr seid so dermassen verschossen in den mann und seinen svd, dass er zum subjekt eurer politik geworden ist. Wenn das soweit geht, öffentlich gegen die Homoehe zu argumentieren, dann seid ihr wieder in einer strammen Front mit der katholischen Kirche. Findet ihr wahrscheinlich "very amusing" ihr orchideeenköpfe.  
Lidl: Damit ihrs endlich kapiert: ja. irgendein lebischer "angepasster" bei karstadt arbeitender durchschnitts-KV soll das recht haben, heiraten zu dürfen, wenn die anderen heiraten dürfen. Das ist kein beitrag zum menschheitsfortschritt. sondern ein beitrag zur gerechtigkeit. nur wenn dieser kesse vater gerecht beandelt wird, kann ich hoffen, ihn für weitergehende gesellschaftspolitische ziele zu begeistern.  
Sascha B.: Wer ist Volker Beck? Interessiert sich hier irgendjemand für Volker Beck? Im Gegensatz zu den Politik-für-billig-Verkäufern ("Penny" und "Lidl" - welch sprechende Namen!) der homosexuellen Rechten haben "wir" es nicht unbedingt nötig, zu irgendwelchen Vortänzern aufzublicken, denke ich. PennyLidl: "Wir" argumentieren ja nicht nur öffentlich gegen die Homo-Ehe, sondern sogar privat (das übersteigt wahrscheinlich Dein/Euer Auffassungsvermögen...)!  
mausebär: jetz ist aber mal gut, ihr billichmärkte! nochmal: bürgerliche gerechtigkeit für alle is völlig ok. nur: bitte kein posing, dass das n linkes projekt ist! es gehört halt funktional zur warenproduzierenden postmoderne (kapitalismus halt), dass alle gleiche rechte haben. erst auf diesem bürgerlichen boden der gleichberechtigung ist ausbeutung per mehrwertterror möglich. also lidl, "gerechtigkeit" ist keine vorbedingung für irgendwelche weiteren begeisterungen schwuler idioten. wer an "der ganzen scheisse" (marx) mit voller kraft und furor moralischer empörung mitstricken will, hat leider ne meise.  
nc: lidl: falls ich das bin, die du einen meist klugen kopf nennst: danke. für die orchideenexistenz und die sorge um zu wenig probleme ebenfalls. ansonsten: geschrieben steht oben eine frage nach sinnvoller rechtspolitik, wo liest du eine empfehlung an eine frau aus ghana? wo soll stehen, sie dürfe nicht alle möglichen mittel nutzen, um zu leben wo + mit wem sie will? anders sieht es mit dem karstadt-kv aus, da ist mir nicht jedes mittel recht. immerhin stört mich die homoehe weniger als die von heten. ich finde falsch, gegen homos zu wettern, wenn sie das gleiche wollen wie heten. aber dass ich meinen mund zur ehe halte, weil die jetzt gerechter geworden sei, das kann wohl niemand verlangen.  
nc: übrigens arbeiten bei karstadt mehr fönschwule als kv.s, aber von denen wollen ja vielleicht auch welche heiraten. und nebenbei: mir gefallen euere namen. besser als die argumente.  
Stjopa (wütend): Ich will endlich genug Geld, mir meine Wohnung leisten können, die Freunde in dieses Land holen, die ich will, essen, wie was und wann ich will und Sekt dazu, und und tanzen und ficken umsonst und noch einige andere schöne Sachen, das nenn ich sowas wie gleich und nicht eure blöde Homoehe, ihr Überfressenen. Auch die Verkäuferin in Schwerin hat andere Probleme als Heiraten. Nämlich ihre scheiss homophoben Nachbarn, da hilft auch heiraten nich.  
Stjopa: Das mit dem Sekt nehm ich zurück.  
Fistfuck: Stjopa, wenn Du dir "was leisten willst" (sehr schön gesagt), dann beweg' deinen Arsch, geh arbeiten, prostituier dich! Ich habe keine Lust, die Sachen zu produzieren, die Du umsonst haben willst (dein Essen, deine Wohnung, deine Djs, deine Freunde, alles deins...alter egoist!). Oder ein anderer Vorschlag: Werde Sklavenhalter, lass andere für dich arbeiten! Spaß beiseite: Für deine Ziele mußt Du alle fragen (gesellschaftlicher Diskurs) Und wenn nicht gerade Revolution ist, hat sich für kleine Sachen selbst sowas wie die reaktionäre Forderung der Homoehe bewährt.  
Kolja: wie meinst n diss? bewährt in der form, dass man mal wieder n paar leutchen dis maul stopft, nachdem man ihnen wieder n bissel was erlaubt hat? n müssen die mütter nich mehr jammern, dass se ihren schwulen söhnen keine hochzeit ausrichten können, weil diss ja so ungerecht iss, dass se ihren heterosöhnen eine ausrichten? und erst die schniecken hochzeiten, die jetzt alle anstehn: in dresden fahrn dann Hans und Paul in weissen anzügen zum ordnungsamt und unterschreiben formulare. mutti und schwiegermutti gucken solange mal in den regalen, was das bundesministerium für gesundheit für impfungen empfielt...  
Fistfuck: Kolja, hast Du was gegen weiße schniecke Anzüge?  
Kolja: solange se keine fliege umbinden, solln se die eben anziehn!  
Lidl + Penny: Hoho, wie ihr euch erregt, das ist schon grossartig. Na, tschüss denn mal. Wir gehen heiraten.  
Lidl + Penny: P.S. - Beste Retourkutsche: "Penny, deins ist auch Quatsch!" von nuc - silberne Freundschaftsmedallie: "Welch sprechende Namen" von Herrn (ich trau mich kaum, es zu schreiben) Berlinski.  
Stjopa: Fäustling: viel spaß beim Abrackern für andere, die ihren shareholder value durch dich verbessern, und beamtenärsche finanzieren, die die grenzen dieses Staates nach innen und aussen sichern und homos eheurkunden ausstellen und auch sonst für glänzende investbedingungen sorgen. Ich prostituier mich schon genug, keine Sorge!  
Beobachterin: Wenn Lidl und Penny schon Freundschaftsmedallien verteilen, dann hätten sie die besser an Hans verteilt, weil sein Diskussionstil deutlich unterm Strich verläuft. Der Gegner in der Auseinandersetzung wird von ihm als "dumm", "eitel" und "schwatzhaft" bezeichnet.  
Fäustling: Stjopa, "grenzen dieses Staates nach innen und aussen sichern " - da frag ich jetzt dich, wie hälst es Du eigentlich mit deiner Haustür, deiner Kühlschranktür, deiner Wohnunngs ... . Oder sind die für meine Freunde offen oder deine Feinde???  
old c.: fäustling, eine haustür ist keine staatsgrenze. innerhalb eines staates wohnen nicht nur leute, die sich gegenseitig kennen oder mit einander verwandt sind. dir sollte gerade zu denken geben, dass du deine haustür abschließt: das heißt ja, dass du auch mit leuten in einem staat wohnst, die ganz andere interessen haben als du. (manche wollen deinen fernsehapparat, andere dein steuergeld, manche kontrollieren, was du so machst.) wenn dir jemand einreden will, dass wir alle in einem boot sitzen und zusammenhalten müssen gegen die da draußen, könntest du misstrauisch werden...  
Fäustling: ..., glaub mir, old c, ich bin auch misstrauisch. Aber dass im Gegensatz die Welt in einem Boot sitzt, stimmt doch auch nur sehr begrenzt. Während in D. Lidl und Penny heiraten wollen, Erna dafür kämpft, ihre alternative Aidstherapien von der Sozialversicherung bezahlt zu bekommen, Xavier gegen die Residenzpflicht als Migrantin auf die Straßen geht, interessiet sich Pedro (Br) doch eher dafür, wie er die heilige "Antonetta" noch mal sehen könnte, und eine Kairoerin findet es interessant, wie sie als 3. Ehefrau aus "ihrem" Ehevertrag kommt.  
Fäustling: Die gesellschaftlichen Organisationsauswüchse (z.B. Sozialversicherung mit Grenzen, Staat mit Grenzen, Freundeskreis mit Grenzen, u.s.w.) sind sind im 21. Jhdt. notwendig. Die Grenzen auch! Lediglich die genaue Linie der Grenze lässt sich Stück für Stück verschieben. Und für mich sind "Frauen in der Bundeswehr" und "die Homoehe" solche kleinen demokratischen Bewußtseinsgrenzverschiebungen.  
Fäustling: Vor radikalen Grenzverschiebungen (oder gar Abschaffungen)habe ich Angst: z.B. dass dann anarchistisch per Faustrecht sich der Stärkere durchsetzt, dass nicht über ethische Werte diskutiert wird (PID), sondern noch viel unkontrolliert als jetzt genmanipuliert wird, dass ein Kampf ums eigene Leben noch viel öfter ausgefochten werden müsste, täglich - und ich hab Angst, dass die Bandagen dafür viel härter würden.  
Stjopa: Komische Argumentation. Wer sitzt in einem Boot? Also ich mit ganz vielen, mit Dir offensichtlich nicht, und von denen, die meine Interessen teilen und von der Verwirklichung dieser bin ich leider durch viele Grenzen getrennt. Da hilft mir heiraten nur wenig.  
Stjopa: Aber eben doch ein wenig. Es muss eben nur die richtige sein. (Gruss an meine Frau!)  
heinrich: ohoh, tote diskussion, gut zum zukacken... (schulligung, bin schon müde und besoffen) stjopa, was hast du eigentlich gegen beamtenärsche? ist doch wenigstens mal feistes fleisch zum ficken... überhaupt: seids ihr noch sicher, dass ihr wisst, worüber ihr sprecht?! icke nich. in diesem sinne: gleiches recht für alle!  
stjopa: bist du fett und Beamter, heinrich?  
heinrich: voll fett und der fdgo verpflichtet, war doch klar, oder? ist diese information wichtig, um künftige äusserungen zu bewerten? falls dem so ist - schnapp! - sitzt da wohl wieder einer in der politfalle!?  
Sascha B.: Da ich mit Heinrich schon (und dies über einige Zeit) intim war, kann ich hier guten Gewissens dementieren, dass Heinrich fett ist. Er hat lediglich eine Neurose (und ist natürlich dem Werbeterror mit den superdürren Models aufgesessen). Beamter ist er allerdings tatsächlich. Daher seine Affinität zu ETUXX: für ein paar Minuten am Tag abschalten zu wollen - das ist nur menschlich...  
danke: mit diesen privaten und erhellenden worten könnte dieser diskussionsstrang dann auch mal geschlossen werden. ab ins archiv damit.